Sie ist 75 Jahre alt und leidet unter unklaren Schluckbeschwerden. Das Problem hat sie schon länger und beklagt auch teilweise ein Fremdkörpergefühl im Hals. Als schließlich Magenschmerzen hinzukamen, wird die Patientin im St. Elisabeth Hospital auf der Gastroenterologie aufgenommen. „Ich habe sie einmal komplett durchgecheckt im Magen- und Darm-Bereich, aber nichts gefunden“, sagt Chefarzt Dr. Matthias Büchter.
Mit Unterstützung eines so genannten pharmazeutischen Konsils holte er sich die Apothekerin Ina Richling hinzu und warf ein Blick auf den Medikamentenplan der Patientin. „Aufgrund unserer hauseigenen Krankenhausapotheke ging das sehr schnell, es ist üblich, dass wir unsere Apotheker mit auf Station nehmen“, sagt Matthias Büchter. Ein Glück für die Patientin, denn genau da lag die Ursache für ihre Beschwerden. „Aufgrund einer bereits bekannten Asthma-Erkrankung haben wir uns die Arzneimittelwirkungen angeschaut – und festgestellt, dass hier auch das Problem lag.“
Medikamente neu eingestellt
Nach gemeinsamer Analyse mit der Patientin, wie sie ihr Asthma-Spray benutzt, haben Ina Richling und Matthias Büchter die Dosierung und Anwendung der Medikamente angepasst. „Hier gibt es einen Unterschied in der Lang- und Kurzzeitwirkung. Jetzt ist die Patientin medikamentös neu eingestellt und die Beschwerden sind weg“, sagt Ina Richling.
Die Deutsche Apothekerzeitung ist auf den Fall in Iserlohn aufmerksam geworden und wollte das im Zuge der „POP-Reihe“ veröffentlichen. POP steht für Patienten Orientierte Pharmazie und klärt über einen Praxisfall, der konkret auch die Apotheker betrifft, auf. „Wir freuen uns, wenn wir mit unserem Fall anderen Patientinnen und Patienten, aber natürlich auch Kolleginnen und Kollegen helfen können“, so die Apothekerin.
Die Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ) ist die unabhängige pharmazeutische Fachzeitschrift für Wissenschaft und Praxis. Sie erscheint wöchentlich jeweils donnerstags. Sie wendet sich an alle Apothekerinnen, Apotheker und andere pharmazeutische Berufsgruppen.