Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Leistungsspektrum

  • Allgemeinchirurgie
  • Viszeralchirurgie (Operation an Verdauungsorganen und Drüsen)
  • Gefäßchirurgie
  • Minimal-invasive Chirurgie
  • Darmzentrum
  • Hernienzentrum

Minimal-Invasive-Chirurgie (endoskopische/laparoskopische Operationen)

zum Beispiel bei

  • Leistenbrüchen (auch bei Kindern)
  • Entfernung der Gallenblase
  • Entfernung des Blinddarms
  • Dickdarmoperationen bei Divertikeln und entzündlichen Erkrankungen
  • Operationen bei Dick- und Enddarmkrebs
  • Operation zur Verhinderung des Rückflusses von Magensäure in die Speiseröhre (Sodbrennen)
  • Lösungen von Verwachsungen

Eingriffe der großen Tumor- und endokrinen Chirurgie,

wie zum Beispiel an

  • Schilddrüse, Nebenschilddrüsen (mit Neuromonitoring)
  • Leber
  • Dickdarmkrebs/ Enddarmkrebs (Fast Track Chirurgie)
  • Magen

Enddarm-Chirurgie,

z.B. bei Hämorrhoiden (schmerzarme OP-Technik nach Longo), Abszesse, Fistel usw.

Kinderchirurgie

(Nabelbruch, Leistenbruch)

Gefäßchirurgie

akuter Gefäßverschluss

Ambulante Operationen (z.B. bei Krampfadern, Leisten- und Nabelbrüchen)

Schrittmacherimplantationen

Implantation von permanenten Infusionssystemen (Port)

Chirurgie bei diabetes-bedingten Erkrankungen, z.B. der Füße

Darmzentrum (interdisziplinär: viszeralchirurgisch, gastroenterologisch)
Behandlung von Patienten mit Erkrankungen des Bauchraumes gemeinsam mit den Internisten (Gastroenterologie) auf einer Station.

Hernienzentrum Behandlung von Leisten- und Bauchwandbrüchen aller Art bei Kindern und Erwachsenen nach modernsten Methoden. Seit Anfang 2011 nimmt die chirurgische Abteilung des St. Vincenz Krankenhauses in Menden an einer Qualitätssicherungsstudie (HERNIAMED) teil. Ziel dieser Studie ist es, aus der Vielzahl der Operationsverfahren, die Methode mit den besten Langzeitergebnissen und der geringsten Rückfallquote herauszufinden. Der Allgemein- und Viszeralchirurgischen Klinik in Menden wurde im Januar 2012 das Siegel für „Qualitäts Gesicherte Hernien Chirurgie“ von der Deutschen Hernien Gesellschaft verliehen! 

 

Blinddarmentzündung (Appendicitis)

Definition:

 

Aufgrund einer Stauung des Speisebreis im blind endenden Wurmfortsatz kommt es zu einer Ausbreitung von Bakterien, die zu einer Entzündung des Organes führen (Appendicitis). Der Wurmfortsatz enthält viele Lymphfollikel, die besonders im Kindesalter bei einem Allgemeininfekt mitreagieren.

Symptome:

Typischerweise beginnt eine Blinddarmentzüdung in der Magengegend bzw. um den Nabel herum. Innerhalb weniger Stunden entwickeln sich dann Schmerzen im rechten Unterbauch; hinzu kommen Appetitlosigkeit, Erbrechen und Übelkeit. Nicht selten gibt es aber auch untypische Verläufe, so dass die Blinddarmentzündung auch heute noch immer für eine „Überraschung“ gut ist.

Diagnostik:

Bei der „klassischen Blinddarmentzündung“ erfolgt eine Blutuntersuchung, eine Sonographie des Bauches. Bei unklaren Beschwerden wird besonders bei Frauen eine gynäkologische Abklärung eingeleitet.

Operationsverfahren:

In der heutigen Zeit stehen sich die konventionelle Blinddarmentfernung und die laparoskopische Blinddarmentfernung als gleichwertige Verfahren gegenüber.

Bei der Schnittoperation wird ein etwa 4 cm langer Hautschnitt im rechten Unterbauch angelegt, die Bauchwand schichtweise durchtrennt und dann der Blinddarm entfernt. Dieses Verfahren gibt es seit vielen Jahrzehnten, es wird daher von einigen Chirurgen als das sicherere Verfahren angesehen. Als Nachteil muß eine Wundinfektionsrate bis zu 10% genannt werden. Bei der laparoskopischen Operationstechnik wird mit Hilfe einer Kamera und insgesamt drei kleinen Schnitten die Bauchhöhle gespiegelt, von innen der Blinddarm freipräpariert und durch eine Stahlhülse (Trokar) entfernt. Hierbei berührt der entzündete Blinddarm die Bauchwand nicht, so dass Wundinfektionen sehr selten (2-3 %) sind. Dieses Verfahren gibt es seit etwa 17 Jahren. Zusätzlich kann durch die Spiegelung der gesamte Bauchraum beurteilt werden, wodurch auch andere Erkrankungen erkannt und behandelt werden können. Grundsätzlich sind Verwachsungen nach laparoskopischen Operationen sehr selten.

Vorgehen in unserer Klinik:

Wir bemühen uns um eine strenge Indikationsstellung, d.h. nicht jeder rechtsseitige Unterbauchschmerz muß operiert werden. Andererseits darf aber auch keine Blinddarmentzündung übersehen werden, d.h. die Rate an durchbrochenen Blinddarmentzündungen (Perforation) soll möglichst niedrig sein (s. eigene Ergebnisse).

Das Standardverfahren in unserer Klinik ist die laparoskopische Appendektomie . Bei dieser Operationstechnik benutzen wir das Ultraschallskalpell zum schonenden und bluttrockenen durchtrennen von Gewebe. Die Patienten können bereits nach 3-4 Tagen das Krankenhaus verlassen. Die konventionelle Blinddarmentfernung kommt bei sehr kleinen Kindern, beim mehrfach voroperiertem Patienten und wenn die laparoskopische Operationstechnik problematisch wird, zum Einsatz.

Aktives Mitglied des Westdeutschen Darm-Centrums (WDC)

Zur Entstehung des Darmzentrums:
Im Februar 2004 entschlossen sich Dr. Sabine Redemann (Chefärztin der Abteilung Innere Medizin II / Gastroenterologie) und Dr. Andreas Wallasch (Chefarzt der Abteilung für Viszeral- und minimal-invasive Chirurgie), Patienten mit Erkrankungen des Bauchraumes gemeinsam und in enger Abstimmung zu behandeln.

So entstand eine „Bauchstation“, auf der sowohl internistische als auch chirurgische Patienten betreut und interdisziplinär behandelt werden. Dieses Konzept hat sich bewährt und bisher schon zahlreiche stationäre Patienten durch das Krankenhaus geführt.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung ist das „Darmzentrum Menden“ entstanden, wo man sich schwerpunktmäßig mit allen Erkrankungen des gesamten Magen-Darmtraktes beschäftigt – von der Speiseröhre bis zum Enddarm.

Inzwischen haben sich die Abteilungen des St. Vincenz-Krankenhauses Menden und des St. Elisabeth-Hospitals Iserlohn zum Kooperativen Darmzentrum Iserlohn – Menden – Balve zusammengeschlossen. Speziell auf die Behandlung des Dick- und Enddarmkrebses hat man sich hier in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachleuten besonders konzentriert. Die Angliederung an das Westdeutsche Darmzentrum soll dabei eine noch höhere Qualitätssicherung und Effizienz der Behandlungen bewirken.

Das Westdeutsche Darmzentrum überprüft Qualitätsvorgaben und legt Maßstäbe für das Qualitätsmanagement fest. Die technische Ausstattung ist ebenso vorgegeben, wie die Mindestzahl an Eingriffen. Systematisch werden die Therapie und der Erfolg dokumentiert und mit Behandlungsdaten anderer Zentren verglichen. Der gesamte Verlauf, von der Vorsorge über die Operation bis hin zur Nachsorge, wird zentral und genau erfasst. So entsteht eine enge Kooperation von niedergelassenen Ärzten, weiteren Fachleuten und dem Krankenhaus, zum Vorteil des Patienten.

Was leistet das Darmzentrum noch?

  • Diagnostik und Therapie von bösartigen Erkrankungen des Magens, des Dick- und Enddarmes nach aktuellen, wissenschaftlichen Leitlinien in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kollegen (Radiologe, Onkologe)
  • Individuelle Therapiekonzepte unter Berücksichtigung der Strahlen- und Chemotherapie
  • Maßgeschneiderte Operationsverfahren in Abhängigkeit vom Befund (per Darmspiegelung, Schlüssellochchirurgie, offen-chirurgisch).
  • Behandlung bei Problemen während der Chemo- und Strahlentherapie.
  • Diagnostik und Therapie bei Veränderungen an Leber, Gallenblase und Gallengängen sowie Bauchspeicheldrüse
  • Entscheidungshilfen bei Sodbrennen (Refluxkrankheit) mit der Frage nach Operationsmöglichkeiten (Schlüssellochchirurgie)

Welche Vorteile hat der Patient?

  • schnelle Diagnostik und Therapie / Operationsentscheidung durch enge Zusammenarbeit und gemeinsame Visite der Neuaufnahmen sowie tägliche Besprechung von Problempatienten
  • gemeinsame Beurteilung von Befunden bereits bei ambulanten Patienten und Therapieplanung
  • keine zeitliche Verzögerung bei Notfallpatienten
  • gemeinsame Behandlung auf der Bauchstation mit wöchentlicher, gemeinsamer Visite aller Patienten
  • individuelle Therapiemöglichkeiten unter Berücksichtigung aller technischen Möglichkeiten

Haben Sie noch Fragen?

Chefärztin Dr. med. Sabine Redemann
Innere Medizin II / Gastroenterologie
e-mail:s.redemann@kkimk.de

Sekretariat: (02373) 168-1601
Fax: (02373) 168-1602

Chefarzt Dr. med. Andreas Wallasch
Allgemein-, Viszeral- und minimal-invasive Chirurgie
e-mail:a.wallasch@kkimk.de

Oberarzt Michael Lingen
e-mail:m.lingen@kkimk.de

Sekretariat: (02373) 168-1201
Fax: (02373) 168-1202

Flyer Darmzentrum (PDF, 370 Kb)

Alle Patienten mit dieser Erkrankung werden in unserem Darmzentrum nach aktuellen Leitlinien behandelt.

Definition

 

Zellen der Dickdarmschleimhaut können entarten, so dass dann ein Krebsgeschwulst (Carcinom) wächst. Häufig entsteht dieser Krebs auf dem Boden eines Polypen. Erblich bedingte Risikofaktoren, entzündliche Darmerkrankungen und ballastarme Ernährung sind weitere Faktoren, die die Krebsbildung begünstigen. Das Geschwulst kann an verschiedenen Stellen im Dickdarm auftreten (s. Abb. 1). Diese Krebsart ist von allen Krebsarten die zweithäufigste. Jährlich werden in Deutschland deswegen etwa 40.000 Patienten operiert.

Symptome

Darmbluten, Stuhlveränderungen sowie Gewichtsverlust sind häufig die ersten Anzeichen, die auf einen Dickdarmkrebs hinweisen können.

Diagnostik

Die Basisdiagnostik (Blutbild, Stuhlprobe) wird vom Hausarzt durchgeführt. Ergeben sich hier weitere Verdachtsmomente, ist die Dickdarmspiegelung (Koloskopie) unumgänglich. Nur diese Methode erlaubt es, den gesamten Dickdarm von innen anzuschauen und bei verdächtigen Stellen sofort Gewebeproben zu entnehmen. Während der Untersuchung schläft der Patient. Anhand dieser Proben kann festgestellt werden, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung handelt.

Eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes sowie eventuell eine Schichtaufnahme (Computertomographie) vervollständigen die Diagnostik.

Therapie

 

Wird durch die Gewebeentnahme ein Krebs nachgewiesen, so ist fast immer eine Operation erforderlich, die das Geschwulst mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand und mit den umliegenden Lymphknoten entfernt. Ob die Operation mit einem Bauchschnitt oder in der sog. Schlüssellochtechnik (Laparoskopie) durchgeführt wird, entscheiden wir bei jedem Patienten individuell.

Nach der Operation wird der Patient nach dem Fast Track Konzept behandelt, so dass er in der Regel eine Woche nach der Operation entlassen werden kann.

In seltenen Fällen kann der Krebs sogar durch eine Darmspiegelung von innen ohne Operation abgetragen werden.

In Abhängigkeit vom Tumorstadium (Größe des Tumors und Lymphknotenbefall) ist eine Chemotherapie erforderlich, um die Prognose zu verbessern. Die Chemotherapie wird in der Regel gut vertragen.

Die Prognose beim Dickdarmkrebs ist stark vom Tumorstadium abhängig.

Bitte beachten Sie: Informationen aus dem Internet sind wichtig, können aber das persönliche, individuelle Gespräch in keiner Weise ersetzen. Sollten sich für Sie weitergehende Fragen ergeben haben, so kommen sie doch in unsere Sprechstunde oder schreiben Sie uns per e-mail. Wir möchten Ihnen gerne helfen!

Divertikel

Alle Patienten mit dieser Erkrankung werden in unserem Darmzentrum nach aktuellen Leitlinien behandelt.

Definition

Divertikel sind Ausstülpungen von Wandanteilen eines Hohlorganes, wie der Speiseröhre oder des Darmes. Ursache dafür sind Schwachstellen in der Wandmuskulatur. Meistens (80 %) entstehen die Divertikel im S-förmigen Teil des Dickdarmes, dem Krummdarm (s. Abb.). Begünstigt wird die Krankheit durch ballastarme Ernährung . Häufig sind Patienten über 70 Jahre betroffen. Durch längere Verweildauer des Darminhaltes in den Ausstülpungen, kann es zu einer Entzündung (sog. Divertikulitis) kommen.

Symptome

Durch die Entzündung entstehen Bauchschmerzen , Fieber und auch Verstopfung. Bei schwerem Verlauf können die Divertikel platzen und der Darminhalt gelangt in die freie Bauchhöhle. Dann bildet sich eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) aus, die einen lebensbedrohlichen Zustand auslösen kann.

Typischerweise verläuft die Krankheit in Schüben, so dass die Patienten nicht selten über Jahre einen Wechsel von akuten und beschwerdefreien Phasen erleben. Beim Ausheilen der Entzündung entstehen Narben, die zu Verengungen im Darm führen können.

Darüber hinaus kann es durch die Entzündung zu Darmbluten kommen, die eine Blutübertragung erforderlich machen kann. Blutungen können besonders bei Patienten auftreten, die aufgrund anderer Erkrankungen blutverdünnende Medikamente (ASS, Marcumar, Plavix etc.) einnehmen müssen.

Diagnostik

Wie bei allen Dickdarmerkrankungen ist die Dickdarmspiegelung (Koloskopie) die Methode der ersten Wahl. Hierbei kann das Ausmaß der Entzündung sowie die Ausbreitung der Divertikel festgestellt werden. Während der Untersuchung schläft der Patient. Alternativ gibt es die Möglichkeit eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel durchzuführen. Ergänzend kann eine Ultraschalluntersuchung oder eine Schichtaufnahme (Computertomographie) des Bauchraumes notwendig sein, um das ganze Ausmaß der Entzündung einschätzen zu können.

Therapie

Ist die Diagnose „Dickdarmdivertikel“ einmal gestellt, gibt es zwei Möglichkeiten der Behandlung:

• konservativ

Am Anfang der Erkrankung gelingt es meistens die Entzündung mit Antibiotika zurückzudrängen. Bei schwereren Verläufen kann auch eine stationäre Therapie mit Infusionen erforderlich werden. Außerdem sollte auf eine ballastreiche Ernährung und ausreichende Trinkmenge geachtet werden.

• operativ

Bei einer Operation wird der betroffene Darmabschnitt (meistens der Krummdarm) entfernt. Hierbei reicht in der Regel eine Länge von 20 – 40 cm aus.

Die Operation dient der Komplikationsvermeidung (Vereiterung, Platzen, Blutung).

Wann ist die Operation erforderlich?

* bei einem chronischem Verlauf mit mehreren Entzündungsschüben
* wenn durch Narbenbildung eine Engstelle im Darm entstanden ist
* die Divertikel geplatzt sind (Notfalloperation)
* bei wiederholten Blutungen aus den Divertikeln (besonders, wenn blutverdünnende Medikamente eingenommen werden müssen!)

Die Entfernung des Krummdarmes ist für den Patienten in der Regel völlig folgenlos. Ein künstlicher Darmausgang ist fast nie erforderlich!

Vorgehen in unserer Klinik

Diese Operation wird in der Regel in der Schlüssellochtechnik (Laparoskopie) durchgeführt. Hierbei wird der Darm besonders geschont und es bleiben nur kleine Narben zurück.

Nach der Operation wird der Patient nach dem Fast track Konzept behandelt, so dass er das Krankenhaus in der Regel nach einer Woche verlassen kann.

Bitte beachten Sie: Informationen aus dem Internet sind wichtig, können aber das persönliche, individuelle Gespräch in keiner Weise ersetzen. Sollten sich für Sie weitergehende Fragen ergeben haben, so kommen sie doch in unsere Sprechstunde oder schreiben Sie uns per e-mail. Wir möchten Ihnen gerne helfen!

Alle Patienten mit dieser Erkrankung werden in unserem Darmzentrum nach aktuellen Leitlinien behandelt.

Definition

 

Der letzte Teil des Dickdarmes bis zum After wird End- oder Mastdarm genannt. Alle Tumoren, die mit einem starren Instrument (Rektoskop) gemessen, bis 16 cm vom After entfernt liegen, werden als Enddarmtumoren angesehen. Der Enddarm wird in drei Abschnitte unterteilt. Die Tumorentstehung entspricht dem des Dickdarmkrebses.

Symptome

Vor allem Darmbluten und Stuhlveränderungen (Verstopfung!) sind die häufigsten Zeichen, die auf einen Enddarmkrebs hinweisen können.

Diagnostik

 

Die Basisdiagnostik (Blutbild, Stuhlprobe) wird vom Hausarzt durchgeführt. Die Standarduntersuchung zum Nachweis eines Enddarmkrebses ist die Darmspiegelung (Koloskopie ). Nur diese Methode erlaubt es, den gesamten Dickdarm von innen anzuschauen und bei verdächtigen Stellen sofort Gewebeproben zu entnehmen. Anhand dieser Proben kann festgestellt werden, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung handelt. Speziell beim Enddarmkrebs wird durch eine Rektoskopie (starres Gerät) der Abstand des Tumors vom After gemessen. Zusätzlich wird von innen mit einer Ultraschallsonde die Eindringtiefe des Tumors in die Darmwand und ein möglicher Lymphknotenbefall bestimmt. Ergänzt wird die Untersuchung von MRT.

Therapie

Aufgrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, ist es heute in vielen Fällen erforderlich den Tumor zunächst „vorzubehandeln“ (Bestrahlung + Chemotherapie), um dann zu einem bestimmten Zeitpunkt zu operieren. Es ist bewiesen, dass hierdurch das erneute auftreten des Tumors (Rezidiv) in diesem Gebiet erheblich gemindert wird. Dieses Vorgehen muß in jedem Einzelfall geprüft werden und kann nur aufgrund der oben genannten Untersuchungen entschieden werden. Hierfür gibt es klar definierte Kriterien.

Die Operation erfordert je nach Tumorsitz ein unterschiedliches Vorgehen:
Bei Tumoren des unteren und mittleren Drittels muss das gesamte umgebende Fettgewebe mit den Lymphknoten entfernt werden (s. Abb. 2). Tumoren im oberen Drittel werden nur mit einem Teil des Fettgewebes entfernt. Nur bei Tumoren im unteren Drittel ist manchmal ein künstlicher Darmausgang unvermeidbar. Nach der Operation wird der Patient nach dem Fast-Track-Konzept nachbehandelt, so dass er in der Regel eine Woche nach der Operation entlassen werden kann.

In ausgewählten Fällen kann die Operation auch laparoskopisch durchgeführt werden.

Die Prognose beim Enddarmkrebs ist stark vom Tumorstadium abhängig. Durch die Vorbehandlung kann die Rate der Lokalrezidive (s.o.) aber deutlich gesenkt werden.

Bitte beachten Sie: Informationen aus dem Internet sind wichtig, können aber das persönliche, individuelle Gespräch in keiner Weise ersetzen. Sollten sich für Sie weitergehende Fragen ergeben haben, so kommen sie doch in unsere Sprechstunde oder schreiben Sie uns per E-Mail . Wir möchten Ihnen gerne helfen!

Fast Track Konzept bei geplanten Operationen am Dickdarm und an der Bauchschlagader

Sehr geehrter Patientin, sehr geehrter Patient!

Bei Ihnen ist eine Operation am Dickdarm oder an der Bauchschlagader erforderlich welche wir nach dem Fast Track Konzept durchführen möchten.

Was ist das Fast Track Konzept? [fast track (engl.) = schnelle Spur]

Nach einer Operation im Bauchraum kommt es in der Regel zu körperlichen Auswirkungen die bislang eine längere Erholungsphase erforderlich machten. Als Ursache hierfür wurden in der klinischen Forschung folgende Faktoren erkannt:

– Stressreaktion
– Schmerzen
– Bettruhe
– Flüssigkeitsüberlastung
– Unterkühlung während der Operation
– Darmlähmung
– Übelkeit und Erbrechen nach der Operation
– Fastenperioden vor und nach der Operation

In den letzten Jahren wurden Methoden entwickelt die all diese Faktoren günstig beeinflussen und somit zu einer Senkung der allgemeinen Komplikationen (Lungenentzündung, Thrombose, etc.) und schnelleren Erholung führen. Insbesondere sind mit diesen Verfahren geringere Schmerzen, eine frühere Nahrungsaufnahme und Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit sowie letztlich auch eine Verkürzung des stationären Aufenthaltes zu erreichen.

Professor Kehlet aus Kopenhagen / Dänemark hat Anfang der 90iger Jahre erstmals all diese Maßnahmen zu einem Gesamtkonzept zusammengefasst das er das „Fast Track Konzept „nannte und das seither an vielen Kliniken sehr erfolgreich eingesetzt wird.

Die Anwendung dieses Konzeptes ist insbesondere geeignet für alle geplanten Operationen am Dickdarm bei Tumorerkrankungen wie entzündlichen Erkrankungen, sowie auch für Eingriffe an der Bauchschlagader.

Wie funktioniert das Fast Track Konzept?

  • Sie dürfen und sollen am Tag vor der Operation essen und trinken und noch bis 2 Stunden vor der Narkose gesüßten Tee zu sich nehmen
  • Eine Darmreinigung mit einer Trinklösung ist bei den meisten Eingriffen nicht mehr erforderlich
  • Am Operationstag erhalten Sie zusätzlich zur Vollnarkose einen Rückenkatheter (Periduralkatheter) über den während der Narkose und in der ersten Tagen nach der Operation schmerzstillende Medikamente gegeben werden können. Hierdurch lässt sich der Bedarf an anderen Schmerzmitteln erheblich senken, wobei weitgehend Medikamente verwand werden die die Darmfunktion wenig beeinträchtigen.
  • Während der Operation kommen bevorzugt minimal- invasive Operationsverfahren ( „Schlüsselloch- Chirurgie“ ) zum Einsatz sowie quere Bauchschnitte welche die Atmung weniger beeinträchtigen und weniger Schmerzen verursachen
  • Auf Magensonden sowie Katheter und Drainagen wird soweit möglich verzichtet
  • Ab dem Abend des Operationstages dürfen Sie bereits wieder trinken und in den nächsten 2 bis 3 Tagen können Sie zunehmend flüssige und feste Kost zu sich nehmen. Hierdurch werden weniger Infusionen erforderlich während gleichzeitig die Darmfunktion angeregt wird. Negative Auswirkungen auf eine Darmnaht ergeben sich hierdurch nicht.
  • Bereits am Operationstag können Sie mit Hilfe das Bett verlassen; in den folgenden Tagen erfolgt zudem eine intensive krankengymnastische Betreuung um schneller wieder selbstständig mobil zu sein.

Dieser Ablauf wird streng überwacht und selbstverständlich den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Patienten angepasst. Unser Ziel ist dabei Ihnen zu helfen damit Sie die Folgen der Operation so gut wie möglich überwinden und schnell wieder genesen. Die stationäre Entlassung erfolgt in Absprache mit Ihnen wenn Sie sich hierzu in der Lage fühlen (meistens am 7. Tag).

Um diese Konzept umzusetzen sind wir auf Ihre aktive Mitarbeit angewiesen, deshalb bitten wir Sie sich mit Fragen oder Problemen jederzeit an uns zu wenden!

Selbstverständlich sind wir auch nach der stationären Behandlung über unsere Ambulanz oder telefonisch weiterhin für Sie erreichbar.

Abteilung für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie
Abteilung für minimal-invasive Chirurgie
Chefarzt Dr. med. Andreas Wallasch
Arzt für Chirurgie/Visceralchirurgie

Am Stein 24
58706 Menden
Tel.: 02373/168-1201
Fax: 02373/168-1202

Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Chefarzt Dr. med. Markus Berghoff

Am Stein 24
58706 Menden
Tel.: 02373/168-1101
Fax. 02373/168-1102

Mit den besten Wünschen für Ihre Genesung!

Ihr Anästhesie- und Chirurgie-Team

Definition

Aufgrund einer Schwäche im Bereich der Bauchwand entsteht hier eine Lücke, so daß sich das Bauchfell ausstülpt.

Symptome

Besonders nach schwerem Heben oder chronischem Husten kann es in der Leistenregion zu Erweiterungen des Leistenkanales kommen und so Gewebe austreten. Dann bildet sich meistens eine Vorwölbung , die sichtbar und tastbar ist. Manchmal bestehen aber auch nur Schmerzen in der Leistenregion.

Operationsverfahren

 

Das früher am meisten geübte Verfahren, diese Lücke über einen Leistenschnitt durch mehrere Nahtreihen (Operation nach Shouldice) zu verschließen, wird heute zunehmend durch die Verwendung von Kunststoffnetzen abgelöst. Dies kann von „außen“ mit Schnitt (Operation nach Lichtenstein) oder von „innen“, laparoskopisch (TEPP oder TAPP) geschehen. Wir benutzen hierzu ein Netz aus reinem Polypropylen in der Größe von 10 x 15 cm (s. Abb. 1). Nach der „Schnittoperation“ wird eine 4-6 wöchentliche Schonung empfohlen; nach der laparoskopischen Technik ist eine Vollbelastung schon nach wenigen Tagen möglich.

Bei Kindern (bis 14. Lebensjahr) gibt es die Möglichkeit das „Loch“ in der Bauchwand durch eine Naht von „innen“ zu verschließen (Herniorraphie nach Schier ).

Vorgehen in unserer Klinik

• Operation nach Shouldice
Diese Methode setzen wir besonders bei Patienten unter 40 Jahre mit erstmalig aufgetretenem, kleinen Bruch ein. Diese Operation wird in der Regel ambulant durchgeführt.

• Operation nach Lichtenstein
Dieses Verfahren kommt beim älteren Menschen mit großen, komplizierten Brüchen und nach Vorperationen am Bauch zur Anwendung.

• TEPP oder TAPP
Bei beiden Techniken wird von „innen“ mit einer Kamera über drei kleine Schnitte operiert. Wir bevorzugen die TEPP Technik (Total-extraperitoneale Patchplastik), da hierbei die Bauchhöhle nicht eröffnet wird. Bei der TAPP Technik (Transabdominelle Patchplastik ) wird die Bauchhöhle eröffnet. Wir favorisieren die TEPP Technik bei bereits voroperierten Leistenbrüchen (Rezidiv) oder bei doppelseitigen Brüchen . Darüber hinaus kommt diese Technik auch besonders bei Patienten, die körperlich schwer arbeiten müssen oder schnell wieder „fit“ sein wollen, zum Einsatz.

• Herniorraphie nach Schier
Beim kindlichen, angeborenen Leistenbruch bevorzugen wir ebenfalls die laparoskopische Operationstechnik ohne Schnitt in der Leiste. Wir sehen hierin den Vorteil, sicher beide Seiten beurteilen und – falls erforderlich -auch verschließen zu können. Die Kinder können sofort herumlaufen und es bleiben kaum sichtbare Narben.

LINX® REFLUX MANAGEMENTSYSTEM

Eine neue Behandlungsoption bei Gastroösophageale Reflux-Krankheit

Das LINX® Reflux-Managementsystem bietet die Option einer einfachen laparoskopischen (Schlüsselloch-)Operation zur Verstärkung des unteren Schließmuskels am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Dabei wird, ohne anatomische Veränderung und mit nur minimalsten Nebenwirkungen, die natürliche Barriere Ihres Körpers gegen den Reflux wiederhergestellt. (s. Animation)  Die Erfahrung zeigt, dass die Patienten unmittelbar nach der Operation beschwerdefrei sind und dadurch die Lebensqualität deutlich steigt.

Seit 2016 wird das LINX System im St. Vincenz Krankenhaus mit großem Erfolg implantiert. Seitdem wurden über 100 Patienten damit versorgt. Dr. Wallasch ist seit 2018 einer von drei Ausbildern in Deutschland für dieses Verfahren.

Worum handelt es sich beim LINX®-System?

Das LINX® Reflux-Managementsystem ist eine kleine, flexible Kette aus Titan-Perlen mit Magnetkern. Die magnetische Anziehung zwischen den Perlen hält den Schließmuskel geschlossen, so dass der Reflux verhindert wird. Dagegen öffnet sich die Kette beim Schlucken und um den Abbau eines erhöhten Drucks im Magen, z. B. durch Aufstoßen oder Erbrechen, zu ermöglichen.

In unserer Klinik wird die neueste Generation des LINX Systemes implantiert. Diese Modelle sind MRT fähig!

Der Eingriff

Dieser Eingriff wird nur an dafür spezialisierten und durch den Hersteller zertifizierten Zentren durchgeführt. Auf der Internetseite des Herstellers (http://www.toraxmedical.de/) finden sie die zugelassenen Implantationszentren.

Wir legen das LINX®-System in einem häufig durchgeführten, minimalinvasiven chirurgischen Eingriff, der als Laparoskopie oder Schlüsselloch-Operation bezeichnet wird, genau oberhalb des Magens um die Speiseröhre. Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert normalerweise weniger als eine Stunde.

Das LINX® funktioniert sofort nach der Implantation.

Nach dem Eingriff sind Sie in der Lage, unter unserer Anleitung, sich normal zu ernähren und üblicherweise in weniger als einer Woche Ihre normalen Aktivitäten wieder aufzunehmen.

Im Unterschied zu anderen chirurgischen Therapien erfordert das Einsetzen des LINX®-Systems keinerlei anatomische Veränderung des Magens.

Nach der Operation ist es wichtig, mehrfach am Tag kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, um das LINX System beweglich zu halten. Es hat sich gezeigt, dass etwa 2 Wochen nach der Operation Passagestörungen auftreten können, die auf die Einheilung bzw. Narbenbildung um das Implantat zurückzuführen sind. In dieser Phase ist es von enormer Bedeutung weiter zu Essen, um die Beweglichkeit des Magnetsystems zu erhalten. In dieser Phase reagiert jeder Patient anders so dass die Beschwerden von sehr gering bis deutlich spürbar variieren. Wir werden Sie in dieser Zeit begleiten und können den Verlauf durch Medikamente günstig beeinflussen. 6 Wochen nach der Operation sind die meisten Patienten nahezu beschwerdefrei. 12 Wochen nach der Operation ist die Heilung abgeschlossen und die Patienten kann alles Essen und trinken benötigt keine Tabletten mehr.

Ist LINX® das Richtige für mich?

Leiden Sie immer noch unter Reflux-Symptomen, obwohl Sie regelmäßig Medikamente einnehmen? Machen Sie sich Sorgen wegen der langfristigen Nebenwirkungen Ihres Medikaments? Dann könnte das LINX Reflux-Managementsystem für Sie eine gute Alternative sein.

Weitere Informationen erhalten Sie bei uns. Vereinbaren Sie einen Termin über unser Sekretariat:
Telefon: (02373) 168-1201 oder Fax: (02373) 168-1202.

Überfunktion der Nebenschilddrüsen

Definition

Die Nebenschilddrüsen liegen unmittelbar an der Schilddrüse und bilden ein besonderes Hormon (Parathormon). Dieses Hormon reguliert den Calciumgehalt im Blut. Jeder Mensch besitzt etwa 4 – 6 Nebenschilddrüsen. Wenn sich eine Überfunktion (Hyperparathyreoidismus) ausbildet steigt der Calciumgehalt im Blut über die Norm und es treten unterschiedlichste Symptome auf. Die Pat. sind meistens im Alter von 55-75 Jahren, Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. 4/1000 Einwohner erkranken, aber nur bei 10% wird die Erkrankung festgstellt! In 80% der Fälle ist eine Nebenschilddrüse erkrankt und vergrößert.

Symptome

Durch den erhöhten Calciumgehalt im Blut können sehr unterschiedliche Symptome ausgelöst werden. Als Häufigstes werden Nierensteine, Knochen- und Muskelschmerzen sowie Gelenkbeschwerden beobachtet. Nicht selten werden aber auch psychische Veränderungen wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Depression beschrieben.

Diagnostik

Durch eine Blutuntersuchung kann die Funktion der Nebenschilddrüsen überprüft werden. Die Diagnose einer Nebenschilddrüsenüberfunktion ist hierdurch sicher zu stellen (Calcium + Parathormon erhöht). Eine Ultraschalluntersuchung kann evtl. die vergrößerte Nebenschilddrüse nachweisen. Eine besondere Szintigraphie zeigt aber meistens die Lage der veränderte Nebenschilddrüse genau an.

Therapie

Die Therapie der Nebenschilddrüsenüberfunktion besteht immer in einer Operation. Hierbei wird die vergrößerte und krankhaft veränderte Nebenschilddrüse vollständig entfernt. Der Erfolg der Operation kann schon während des Eingriffs festgestellt werden: 15 Minuten nach Entfernung der vergrößerten Nebenschilddrüse sinkt das Parathormon im Blut deutlich ab.

Wie bei der Schilddrüsenoperation muß auch hierbei der Stimmbandnerv besonders geschont werden. Wir benutzen dazu das Neuromonitoring.

Bitte beachten Sie: Informationen aus dem Internet sind wichtig, können aber das persönliche, individuelle Gespräch in keiner Weise ersetzen. Sollten sich für Sie weitergehende Fragen ergeben haben, so kommen sie doch in unsere Schilddrüsensprechstunde oder schreiben Sie uns per e-mail . Wir möchten Ihnen gerne helfen!

Der Stimmbandnerv verläuft jeweils links und rechts sehr dicht hinter dem Schilddrüsenlappen (s. Abbildung, blauer Pfeil). Bei der Schilddrüsenoperation ist eine Verletzung des Stimmbandnerven gefürchtet, da sie mit einer dauerhaften Heiserkeit einhergehen kann.

Durch ein besonderes Gerät (s. Abbildung) wird während der Operation der Stimmbandnerv mit kleinen Meßelektroden geortet und überprüft. Hierdurch kann die Rate an dauerhaften Stimmband- schädigungen auf unter 3% gesenkt werden. Diese Methode nennt man „Neuromonitoring des Stimmbandnerven“.

Sie wird in unserer Klinik bei jeder Schilddrüsenoperation angewandt und durch einen Ausdruck dokumentiert.

Als zusätzliche Qualitätskontrolle wird bei uns jeder Patient nach der Schilddrüsenoperation einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt vorgestellt. Der Kehlkopf wird gespiegelt, um so die Stimmbandfunktion nochmals zu überprüfen.

Refluxzentrum

Chronische Refluxkrankheit

Definition

Es findet ein mehr oder weniger starker Rückfluß (lat.: Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre statt. Ursache hier für ist eine Schwäche im Zwerchfell an der Stelle, an der die Speiseröhre vom Brustraum in den Bauchraum zieht. Hier besteht beim gesunden Menschen ein komplizierter Verschlußmechanismus, der die Nahrung in den Magen passieren läßt, gleichzeitig aber verhindert, daß Magensäure und Speisereste zurückfließen.

Symptome

Das häufigste Leitsymptom ist das Sodbrennen, das sich als Schmerz oder Brennen hinter dem Brustbein äußert und besonders nachts auftritt. Weitere Symptome können Schluckstörungen und vermehrtes Aufstoßen sowie morgendliche Heiserkeit sein. Gar nicht so selten ist die Refluxkrankheit auch für einen chronischen Husten, Bronchitis oder Asthma verantworlich.

Auswirkungen des „Sodbrennens“

Der Rückfluß der Magensäure führt auf Dauer zu einer Entzündung der Speiseröhre, die sog. Refluxösophagitis. Hierdurch können Blutungen und Geschwüre ausgelöst werden. Im weiteren Verlauf können Verengungen in der Speiseröhre und Umwandlungen von Zellen resultieren. Diese Gewebeumwandlung führt zur sog. Barrett-Schleimhaut , die als Krebsvorstufe angesehen wird.

Diagnostik

Um eine Refluxkrankheit als Ursache der Beschwerden zu beweisen, wird heute in der Regel eine Magenspiegelung (Gastroskopie), eine Säuremessung (ph-Metrie) und eine Druckmessung (Manometrie) durchgeführt. Alle Untersuchungen sind schmerzfrei und werden üblicherweise ambulant vorgenommen.

Therapie

• konservativ

Geringe Beschwerden können allein durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten (Gewichtsreduktion, Nikotinkarenz, etc.) gelindert werden. Wird hierdurch keine ausreichende Beschwerdebesserung erreicht, kommen säurehemmende Medikamente zum Einsatz, die eventuell aber lebenslang eingenommen werden müssen.

• operativ

Im Gegensatz zur konservative Therapie hat sich die Operation die Beseitigung der Ursachen zum Ziel gesetzt. Hierfür wird einerseits der Zwerchfellbruch verschlossen und zusätzlich eine Magenmanschette als Ventilmechanismus um die Speiseröhre genäht. Wir legen dabei immer eine 360° Manschette an (s. Abbildung). Das Standardverfahren ist hier die „laparoskopische Antirefluxoperation “, d.h. ein großer Bauchschnitt ist nicht erforderlich.

konservativ oder operativ?

Die Entscheidung, welche Therapieform gewählt wird, treffen wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Gastroenterologen (Darmzentrum ) und natürlich mit dem Patienten gemeinsam.

Die wesentlichen Unterschiede sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:

  Medikamente Operationen
 Symptomkontrolle ja ja
 Heilung der Speiseröhrenentzündung ja ja
 Korrektur der Ursache nein ja
 Blockierung der Magensäure ja nein
 Operationsrisiko nein ja
 Lebenslange Medikamenteneinnahme ja nein

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Schilddrüsenerkrankungen

Definition

Die häufigste Erkrankung der Schilddrüse ist die Vergrößerung des Organs (Struma), die durch einen Jodmangel hervorgerufen wird. Diese Vergrößerung kann ohne Knotenbildung (Struma diffusa) oder mit Knotenbildung (Struma nodosa) auftreten. Die Schilddrüsenfunktion ist hierbei meistens normal .

Als zweithäufigste Erkrankung ist die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) zu nennen, die beim M. Basedow und bei „heißen Knoten “ (Autonomie) festgestellt wird.

Bösartige Veränderungen der Schilddrüse sind selten und meistens gut behandelbar.

Symptome

Das häufigste Leitsymptom ist die sichtbare Schilddrüsenvergrößerung, auch „Kropf“ genannt. Hinzu kommen bei besonders großen Strumen Schluckbeschwerden und sogar Luftnot bei Belastung, da die Luftröhre eingeengt werden kann.

Die Überfunktion führt häufig zu Schwitzen, Gewichtsabnahme, Herzrasen, Durchfällen und erhöhte Gereiztheit. Beim M. Basedow können noch hervortretende Augäpfel hinzukommen (70%).

Ein Schilddrüsenkrebs macht insbesondere zu Beginn keine typischen Symptome.

Diagnostik

Durch eine Blutuntersuchung kann die Funktion der Schilddrüse gemessen werden. Die Ultraschalluntersuchung dient dazu, Größe und Knotenbildung nachzuweisen. Die Szintigraphie kann „kalte“ und „heiße Knoten“ unterscheiden und darstellen.

Therapie

• konservativ

Grundsätzlich können viele Schilddrüsenerkrankungen mit Medikamenten therapiert werden. Bei kleineren Strumen kann eine Radio-Jod-Behandlung erfolgreich sein.

• operativ

Wir operieren bei folgenden Anzeichen:
– wenn der Kropf so groß ist, dass er mechanische Probleme verursacht
– bei „heißen Knoten“, die nicht durch eine Radio-Jod-Therapie behandlet werden können
– bei Überfunktion, wenn die konservative Therapie versagt oder Nebenwirkungen durch die Medikamente aufgetreten sind
– bei kalten Knoten, die größer als 1 cm sind, da hier eine bösartige Veränderung vorliegen kann.

Wenn wir uns für die Operation entschieden haben, bevorzugen wir eher eine großzügige Entfernung von Schilddrüsengewebe, um eine spätere, erneute Operation möglichst zu vermeiden. Hierbei werden die Regeln der kosmetischen Schilddrüsenchirurgie angewandt (kleiner Hautschnitt innerhalb einer Halsfalte).

Bei jeder Operation benutzen wir zur Schonung des Stimmbandnerven das Neuromonitoring !

konservativ oder operativ?

Die Entscheidung, welche Behandlung wir dem Patienten empfehlen können, treffen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt, dem Radiologen und natürlich mit dem Patienten zusammen.