Definition
Es findet ein mehr oder weniger starker Rückfluß (lat.: Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre statt. Ursache hier für ist eine Schwäche im Zwerchfell an der Stelle, an der die Speiseröhre vom Brustraum in den Bauchraum zieht. Hier besteht beim gesunden Menschen ein komplizierter Verschlußmechanismus, der die Nahrung in den Magen passieren läßt, gleichzeitig aber verhindert, daß Magensäure und Speisereste zurückfließen.
Symptome
Das häufigste Leitsymptom ist das Sodbrennen, das sich als Schmerz oder Brennen hinter dem Brustbein äußert und besonders nachts auftritt. Weitere Symptome können Schluckstörungen und vermehrtes Aufstoßen sowie morgendliche Heiserkeit sein. Gar nicht so selten ist die Refluxkrankheit auch für einen chronischen Husten, Bronchitis oder Asthma verantworlich.
Auswirkungen des „Sodbrennens“
Der Rückfluß der Magensäure führt auf Dauer zu einer Entzündung der Speiseröhre, die sog. Refluxösophagitis. Hierdurch können Blutungen und Geschwüre ausgelöst werden. Im weiteren Verlauf können Verengungen in der Speiseröhre und Umwandlungen von Zellen resultieren. Diese Gewebeumwandlung führt zur sog. Barrett-Schleimhaut , die als Krebsvorstufe angesehen wird.
Diagnostik
Um eine Refluxkrankheit als Ursache der Beschwerden zu beweisen, wird heute in der Regel eine Magenspiegelung (Gastroskopie), eine Säuremessung (ph-Metrie) und eine Druckmessung (Manometrie ) durchgeführt. Alle Untersuchungen sind schmerzfrei und werden üblicherweise ambulant vorgenommen.
Therapie
konservativ
Geringe Beschwerden können allein durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten (Gewichtsreduktion, Nikotinkarenz, etc.) gelindert werden. Wird hierdurch keine ausreichende Beschwerdebesserung erreicht, kommen säurehemmende Medikamente zum Einsatz, die eventuell aber lebenslang eingenommen werden müssen.
operativ
Im Gegensatz zur konservative Therapie hat sich die Operation die Beseitigung der Ursachen zum Ziel gesetzt. Hierfür wird einerseits der Zwerchfellbruch verschlossen und zusätzlich eine Magenmanschette als Ventilmechanismus um die Speiseröhre genäht. Wir legen dabei immer eine 360° Manschette an (s. Abbildung). Das Standardverfahren ist hier die „laparoskopische Antirefluxoperation “, d.h. ein großer Bauchschnitt ist nicht erforderlich.
Konservativ oder operativ?
Die Entscheidung, welche Therapieform gewählt wird, treffen wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Gastroenterologen (Darmzentrum ) und natürlich mit dem Patienten gemeinsam.
Die wesentlichen Unterschiede sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:
Medikamente | Operationen | |
Symptomkontrolle | ja | ja |
Heilung der Speiseröhrenentzündung | ja | ja |
Korrektur der Ursache | nein | ja |
Blockierung der Magensäure | ja | nein |
Operationsrisiko | nein | ja |
Lebenslange Medikamenteneinnahme | ja | nein |
Bitte beachten Sie: Informationen aus dem Internet sind wichtig, können aber das persönliche, individuelle Gespräch in keiner Weise ersetzen. Sollten sich für Sie weitergehende Fragen ergeben haben, so kommen sie doch in unsere Sprechstunde oder schreiben Sie uns per e-mail. Wir möchten Ihnen gerne helfen!